Photovoltaik
Was ist Photovoltaik (PV)?
Photovoltaik wandelt Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um. Dazu können Sie eine größere Photovoltaikanlage auf dem Dach errichten oder ein bis zwei Module auch auf der Terrasse oder am Balkon montieren. Die PV-Anlage besteht aus den Solarmodulen, die mit ihren darin enthaltenen Solarzellen das Sonnenlicht aufnehmen. Über einen Wechselrichter wird der erzeugte Gleichstrom dann in Haushaltsstrom mit 230 Volt umgewandelt. Inzwischen setzen schon viele private Haushalte auf erneuerbare Energien. Damit verbrauchen Sie nicht nur Strom, sondern produzieren auch welchen, sind also so genannte Prosumer:innen. Im Unterschied zur Photovoltaik wird bei der Solarthermie das Licht in Wärme umgewandelt.
Wer darf eine Photovoltaik-Anlage installieren?
Grundsätzlich darf sich jede Privatperson und jedes Unternehmen eine Solarstrom- oder Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) anschaffen. Im Einzelfall hängt das aber von Ihren Wohnverhältnissen ab: Gehört Ihnen ein Ein- oder Zweifamilienhaus können Sie diese Entscheidung in der Regel allein treffen. Wohnen Sie in einer Eigentums- oder Mietwohnung müssen die (Mit-)Eigentümer:innen bzw. die Vermieter:innen zustimmen. Auch der Denkmalschutz kann eine Hürde auf dem Weg zur eigenen PV-Anlage sein.
Das "Ja" der Eigentümer:innen bzw. der Vermieter:innen brauchen Sie auch dann, wenn Sie ein Stecker-Solargerät für den Balkon installieren möchten. Diese Strom erzeugenden Geräte zum Anschließen und Loslegen (Plug-and-Play) können Sie auch ohne großen Planungs- und Installationsaufwand kaufen und nutzen. Im Gegensatz dazu müssen Sie bei Solaranlagen, die an oder auf Gebäuden installiert werden, zusätzliche technische und rechtliche Vorgaben einhalten.
Theoretisch dürfen Sie selbst die Solarmodule auf dem Dach anbringen. Davon raten Fachleute allerdings ab, da die Hersteller ihre jahrzehntelangen Garantien von einer fachgerechten Montage abhängig machen. Den Anschluss an die Hauselektrik und ans Stromnetz muss ohnehin von an einem Elektrofachbetrieb erledigt werden.
Wann lohnt sich eine Photovoltaik-Anlage?
Ob eine Solarstromanlage das Richtige für Sie ist, hängt von Ihren persönlichen Zielen ab. Wenn Sie etwas für die Umwelt tun möchten, lautet die Antwort eindeutig: Ja!
Aber auch unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten sind Photovoltaik-Anlagen meist lohnend. Heute ist es üblich, einen Teil des Sonnenstroms vom Dach selbst zu verbrauchen. Daher ist der Stromverbrauch im Haushalt ein wichtiger Faktor. Eine Solaranlage rechnet sich umso schneller, je mehr Solarstrom Sie direkt selbst verbrauchen. Denn für den Strom vom Dach müssen Sie viel weniger bezahlen als für den Strom aus dem Netz. Rund 30 Prozent des Stromverbrauchs kann bei einer typischen PV-Anlage direkt selbst verbraucht werden. Wird dazu noch ein Batteriespeicher eingebaut, können rund 70 Prozent erreicht werden. Ganz nebenbei können Sie mit dem Strom vom Hausdach Ihren Autarkiegrad erhöhen, also unabhängiger vom Stromanbieter werden.
Den Strom aus Ihrer PV-Anlage, den Sie nicht selbst verbrauchen, können Sie in das öffentliche Netz einspeisen. Dafür erhalten Sie eine Einspeisevergütung, die ebenfalls zur Wirtschaftlichkeit der Anlage beiträgt.
Seit 30. Juli 2022 ist eine Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) in Kraft, das so genannte „EEG 2023“. Nehmen Sie jetzt eine neue PV-Anlage in Betrieb, erhalten Sie eine höhere Vergütung pro Kilowattstunde als früher. Für Anlagen bis 10 kWp sind das 8,2 Cent pro Kilowattstunde für die Strommenge, die Sie nicht selbst nutzen, sondern ins Stromnetz einspeisen.
Mit dem EEG 2023 können Sie auch eine noch höhere Vergütung (bis 13 Cent pro kWh) bekommen, wenn Sie den Strom vollständig ins Stromnetz einspeisen. Allerdings reduziert die PV-Anlage dann nicht Ihre Stromrechnung. Außerdem muss diese Volleinspeisung dem Netzbetreiber schriftlich gemeldet werden, bevor Sie die Anlage in Betrieb nehmen.
Gut zu wissen: Die angegebenen Vergütungssätze sind dem EEG 2023 entnommen, das seit dem 30. Juli 22 in Kraft ist. Die Werte der festen Einspeisevergütung stehen jedoch nicht direkt im Gesetzestext, sondern berechnen sich aus unterschiedlichen Angaben und Regelungen des EEG 2023.
1. Was ist ein Stecker-Solargerät und wie funktioniert es?
Sie haben einen Balkon oder eine Terrasse? Dann können Sie dort eigenen Solarstrom gewinnen und aktiver Teil der Energiewende werden - mit einem Stecker-Solargerät. Diese kleinen Photovoltaiksysteme werden oft auch Mini-Solaranlagen, Plug & Play-Solaranlage oder Balkonkraftwerke genannt, weil sie sich beispielsweise an die Balkonbrüstung montieren lassen. Um eine "Anlage" im technischen Sinn handelt es sich dabei aber nicht, sondern eher um ein stromerzeugendes Haushaltsgerät.
Was kann ein Stecker-Solargerät?
Das Solarmodul erzeugt aus Sonnenlicht elektrischen Strom, den ein Wechselrichter in "Haushaltsstrom" umwandelt. Dieser wird direkt mit einem in der Wohnung vorhandenen Stromkreis verbunden. Im einfachsten Fall stecken Sie dazu einen Stecker in eine vorhandene Steckdose.
Der Strom aus dem Stecker-Solargerät fließt beispielsweise in die Steckdose am Balkon und von dort zu Fernseher, Kühlschrank und Waschmaschine, die an anderen Steckdosen in der Wohnung eingestöpselt sind. Dann zählt der Stromzähler langsamer, es wird weniger Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen. Reicht der Strom vom Balkon nicht für den Betrieb der Haushaltsgeräte aus, fließt einfach Strom vom Versorger aus dem Netz dazu.
Ohne Netzanschluss produzieren die Solargeräte keinen Strom. Beim Camping oder im Schrebergarten können Sie stattdessen sogenannte "Inselsysteme" mit einer Batterie und einer anderen Art von Wechselrichter nutzen.
Stecker-Solargeräte bestehen meist aus 1 oder 2 Standard-Solarmodulen und einem Wechselrichter. Je nach Ausstattung kommen noch weitere Bauteile hinzu.